Vater aus USA Krank aber mit Deutscher Staatsbürgerschaft

Wie kann man sich krankenversichern?

Moderator: Czauderna

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Dominik1089
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Vater aus USA Krank aber mit Deutscher Staatsbürgerschaft

Beitrag von Dominik1089 » 25.12.2018, 16:40

Guten Tag,

ich bin ein wenig verzweifelt. Mein Vater ist seit 25 Jahren beruflich in den USA, hat aber die Deutsche Staatsbürgerschaft.

Er muss nun so schnell wie möglich nach Deutschland zurück um hier eine bessere Versorgung zu erhalten, hat aber hier natürlich keine Versicherung mehr.

Wie kann man nun vorgehen? Bei welcher Versicherung hat man die besten Chancen schnell versichert zu werden?

Ich habe gelesen, ab dem Zeitpunkt der Wohnsitzanmeldung ist es Pflicht versichert zu sein.

Ich wäre um jeden Rat sehr dankbar.

Viele Grüße,

Dominik

Czauderna
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Re: Vater aus USA Krank aber mit Deutscher Staatsbürgerschaft

Beitrag von Czauderna » 25.12.2018, 16:51

Hallo und willkommen im Forum,
seit 25 Jahren weg aus Deutschland - wie alt ist er denn und vor allen Dingen, wo war er in Deutschand zuletzt krankenversichert ?.
Gruss
Czauderna

Dominik1089
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Re: Vater aus USA Krank aber mit Deutscher Staatsbürgerschaft

Beitrag von Dominik1089 » 25.12.2018, 17:22

Hi Czauderna,

er ist 59 Jahre alt und war davor privat bei der DVK versichert.

Nach so langer Zeit, kann es sein, dass diese Daten noch vorhanden sind?

Viele Grüße,

Dominik

RHW
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Re: Vater aus USA Krank aber mit Deutscher Staatsbürgerschaft

Beitrag von RHW » 25.12.2018, 21:47

Hallo dominik1089,

dann kann er sich nur bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen (PKV) versichern.
Jedes PKV-Unternehmen entscheidet dann für sich aufgrund Alter, Gesundheitszustand und Finanzlage des Antragstellers, ob der Versicherungsantrag angenommen wird. Wenn nicht, ist jedes PKV-Unternehmen auf Antrag für Personen mit Wohnsitz in Deutschland verpflichtet, die Versicherung im Basistarif durchzuführen. Die Filialen, Makler und Vertreter erhalten für den Basistarif keine Provision. Daher wendet man sich bei schweren, kostenintensiven Erkrankungen am besten für den Basistarif direkt an die PKV-Zentralen:
https://www.pkv.de/w/files/verband/mu/d ... er-pkv.pdf
Es kann im Basistarif schwierig sein, behandlungsbereite Ärzte zu finden. Ggf. die Kassenärztliche Vereinigung des Bundeslandes bei der Arztsuche um Hilfe bitten.
Der Basistarif kostet etwa 600 bis 650 Euro monatlich (zuzüglich Pflegeversicherung). Bei finanzieller Bedürftigkeit wird der Beitrag auf Antrag halbiert. Der halbierte Beitrag wird bei Bezug von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe auf Antrag zu 100% vom Amt getragen (aber nicht für die Zeit vor dem Antrag!).

Gruß
RHW

Dominik1089
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Re: Vater aus USA Krank aber mit Deutscher Staatsbürgerschaft

Beitrag von Dominik1089 » 26.12.2018, 12:14

Hallo RHW,

vielen Dank für deine Antwort. Wie schnell geht das Versicherung ab Wohnsitzmeldung in der Regel?

Kann ich bevor seiner Ankunft schon etwas tun oder muss er das selber machen?

Viele Grüße,

Dominik

RHW
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Re: Vater aus USA Krank aber mit Deutscher Staatsbürgerschaft

Beitrag von RHW » 26.12.2018, 18:47

Hallo Dominik,

zur Dauer des Verfahrens kann ich leider nichts Genaues sagen. Oft dauert es häufig viel länger als gedacht.

Ich würde es so machen:

-den eigenen Versicherungsvertreter, bei dem Kfz-, Hausrat- und Haftpflichtversicherung bestehen, um Rat fragen.

- wenn eine gravierende, kostenintensive Versicherung besteht, mehrere Versicherungszentralen (Link s.o.) um einen Versicherungsantrag für den Basistarif als Dateianhang bitten

- die Kassenärztliche Vereinigung wegen Behandleradressen für den Basistarif bitten

- die Beschwerdestelle der PKV notieren: http://pkv-ombudsmann.de/

Alle einzelnen Schritte sehr detailliert notieren. Gerade beim Basistarif hört man oft von verschwundenen Unterlagen. Sehr häufig wird von der PKV beim Basistarif ein Gutachten eines Arztes vorgeschrieben.

Hier sind die verbindlichen Einzelheiten des Basistarifs:
https://www.pkv.de/themen/krankenversic ... asistarif/

Telefonate sind ungünstig, weil sich die Einzelheiten nicht mehr feststellen lassen.

Am besten möglichst viele dieser Schritte vor der Einreise klären.

Gruß
RHW

Rossi
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Re: Vater aus USA Krank aber mit Deutscher Staatsbürgerschaft

Beitrag von Rossi » 03.01.2019, 22:32

Nun ja, wie lange kann es dauern?!

Völlig klar; da der Vater zuletzt in der PKV war, muss er auch wieder zurück in die PKV. Dort besteht ein Aufnahmezwang allerdings nur im Basistarif gem. § 193 Abs. 5 Nr. 2 VVG.

Genau dort fängt es schon. Die PKV wird dem Vater keinen roten Teppich auslegen und ihn herzlich willkommen heißen! Die PKV nimmt den Vater nur im Basistarif, wenn sie ihn wirklich nehmen muss.

Als erstes wird die PKV einen Nachweis fordern, dass er wirklich zuletzt privat versichert gewesen ist. Wenn der Vater selber keine Unterlagen mehr hat (25 Jahre zurück), dann geht das Spielchen mit dem Hamster im Laufrad los. Die PKV selber wird auch keine Unterlagen mehr haben (Aufbewahrungsfristen). Dann muss man anhand von Indizien nachweisen, dass er wirklich zuletzt privat versichert gewesen ist. Allein dieser Schriftverkehr, wird - da der Basistarif in der Regel nur von der Zentrale der PKV policiert wird (keine Provision für die Makler) - vermutlich Monate dauern!

Wenn dann endlich mal vielleicht die Systemzuordnung (PKV oder GKV) feststeht oder nachgewiesen wurde, geht es mit umfangreichen Fragen und ggf. ärztlichen Bescheinigungen zum Gesundheitszustand weiter. Obwohl es keine echten Risikozuschläge im Basistarif gibt, ist diese Forderung (Gesundheitszustand / ärztliche Bescheinigungen) korrekt, da es im Basistarif einen Risikostrukturausgleich unter allen PKVén gibt. Auch dies wird dauern und dauern!!!

In der Regel laufen solche Fälle nicht unter 12 Monate. Ich hatte schon Fälle, die länger gedauert haben. Wenn man zwischenzeitlich verstirbt, ohne dass der Vertrag im Basistarif von der PKV policiert worden ist, dann ist ganz Feierabend, da es keinen Versicherungsvertrag zu Lebzeiten gegeben hat.

Es kann natürlich sein, dass die PKV den Vati herzlich willkommen heißt und innerhalb von 1 Monat den Vertrag policiert. So etwas habe ich allerdings in den letzten 10 Jahren noch nicht erlebt.

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