Poet hat geschrieben:@KKA: Rein betriebswirtschaftlich denkt der Unternehmer zu allererst in solchen Formeln: Ertrag-Aufwand = Gewinn oder Ertrag pro MA-Personalaufwand = Gewinn.
Das Bewusstsein Kosten Vorsorge zu Nutzen Senkung Krankenstand kommt bei den meisten UN ziemlich weit hinten.
Poet hat geschrieben:derKVProfi hat geschrieben: Also bitte einfach mal die Pauschalierung der Aussagen überdenken!
@derKVProfi: Nicht notwendig, deswegen hatte ich geschrieben:
Rein betriebswirtschaftlich denkt der Unternehmer...
Das es mehr soziales Engagement im Unternehmertum gibt als bisher angenommen, hatte ich bereits in einem der vorherigen Threads erwähnt.
hmmm - ich glaub, da hast du was mißverstanden. Du verwechselst kurzfristige Gewinnmaximierung mit betriebswirtschaftlichem Denken.
wer betriebswirtschaftlich denkt, muss immer verschiedene Faktoren berücksichtigen:
- zufriedene Mitarbeiter führen zu zufriedeneren Kunden, und zufriedene Kunden sind länger Kunden (stabilere und länger andauernde Kundenbeziehung), was mittel- und langfristig wiederum zu einer Steigerung des Umsatzes bzw. des Gewinns führen wird
- motivierte Mitarbeiter sind seltener krank als unmotivierte Mitarbeiter, was zu einer Senkung der Kosten für Lohnfortzahlung führt => und weniger Kosten bedeuten mal wieder mehr Gewinn
- Investitionen in Gesundheitsförderung bzw. Gesundheitsmanagement amortisieren sich, wenn die Mitarbeiter seltener krank sind
- das Zauberwort "Commitment" bedeutet "Identifikation mit dem Untenehmehmen" - und Unternehmen wissen das zu schätzen, weil es positive Zusammenhänge zwischen Commitment und solchen Dingen wie Leistung und Motivation gibt
- zufriedene und motivierte Mitarbeiter verlassen das Unternehmen seltener, was Kosten für die Neubesetzung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter reduziert
ich könnte jetzt noch einige Punkte mehr nennen
ein betriebswirtschaftlich denkender Unternehmer wird also das ein oder andere dafür tun, dass seine Mitarbeiter gesund und motiviert bleiben - und das wird sich für ihn auszahlen
was du beschreibst, ist eine sehr kurzfristige Kostenreduzierung - für die das betreffende Unternehmen aber unter Umständen mittel- bis langfristig teuer bezahlen muss.
Aber selbstverständlich muss ein Unternehmer auch darauf achten, dass die Kosten für Maßnahmen, die zur Motivation, Gesundheitsförderung etc. dienen, sich in Grenzen halten. Am Schluss muss das Unternehmen ja schließlich konkurrenzfähig bleiben d. h. die eigenen Güter und Dienstleistungen zu Preisen anbieten, für die es Abnehmer findet und am Schluss vom Jahr sollte in der Bilanz eine schwarze Zahl unter dem Strich stehen. Das heißt, auch diese Prozesse müssen ähnlich wie die anderen Prozesse im Unternehmen sowohl effektiv als auch effizient gestaltet werden.
P. S. du wirfst bei deiner Formel übrigens einiges durcheinander - Ertrag, Aufwand, Kosten, Gewin - Kosten und Aufwand sind - betriebswirtschaftlich gesehen - nicht das gleiche. die korrekte Formel lautet: Umsatz - Gesamtkosten = Gewinn; Ertrag und Aufwand sind Begriffe aus der Kosten- und Leistungsrechnung