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von Merlijn » 11.12.2011, 13:34
Statistisch sucht jeder Bundesbürger18 mal pro Jahr einen Arzt auf – so berichtet der WDR in der AKS vom 10.12.2011. Catherine Vogel versteigt sich im Weblog noch zu der Äußerung „des Deutschen liebstes Hobby nach Auto und Essen bleibt der Arztbesuch“. Da statistische Zahlen ja immer sehr hilfreich sind, gab Frau Vogel noch zu wissen, dass bei durchschnittlich 18 Arztbesuchen die Deutschen viel gesünder sein müssten. Das nenne ich Logik – im Umkehrschluss bedeutet das, bei nur wenigen Arztbesuchen sind die Menschen kränker.
Die Politiker, die über unser Gesundheitssystem entscheiden, sind selbst privat versichert und erfreuen sich eines gesunden finanziellen Hintergrundes. Während sie weitere Einschränkungen für den „Normalbürger“ beschließen, sanieren sie zu dessen Lasten marode Banken und erhöhen sich mal so nebenbei ihre Diäten. Wir leben in einem Land, in dem Politiker sich in ihrem Amtseid verpflichten „meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“ und sich so verhalten, als seien sie in einem Selbstbedienungsladen. Wann endlich werden diese sogenannten Volksvertreter einmal des Meineids angeklagt? In Frankreich würden jetzt bereits die Barrikaden brennen. Wir leben nach wie vor nach dem Grundsatz „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht“ – unsere Politiker dürfen sich darauf verlassen.
Was mensch zu meinem Erstaunen immer wieder übersieht, das ist die Verlagerung der Kosten für die Krankenversicherung. War es in früheren Zeiten noch so, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich die Kosten für die Krankenversicherung teilten, so hat sich dies im Laufe der Jahre schleichend verändert. Die Erhöhung von Zuzahlungen, die Praxisgebühr, die Begrenzung von Leistungen usw. müssten im Grunde dem Beitragsaufwand zugeschlagen werden. Aber das ist nicht im Sinne der regierenden Parteien, denn dann müsste sich auch der Arbeitgeber daran beteiligen. Also besser Ausschlüsse, die dann vom Patienten durch Selbstzahlung „zugekauft“ werden müssen.
Wenn wir das sehen, was CDU und FDP heute in der Gesundheitspolitik tun, dann sollten wir nicht übersehen, dass es einmal eine Gesundheitsministerin mit Namen Ulla Schmidt gab. Wer also der SPD zukünftig seine Stimme geben möchte, ist gut beraten, auch da etwas genauer nachzuforschen.