Gesundheitsreform

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Gast

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Beitrag von Gast » 03.07.2006, 10:12

Hallo,

nun hat man sich zwar auf ein paar Eckpunkte geeinigt, aber so richtig schlau werde ich da nicht draus.
Es wurde was erzählt das die Krankenkassen zum 01.01.2007 ihre Beiträge um 0,5 % erhöhen, ist damit der Durchschnittbeitragssatz gemeint oder muß jede Krankenkasse um 0,5% erhöhen?

Ansonsten wurde ja noch beschlossen das Kinder steuerfinanziert werden. Ich glaube viel mehr konnte man von der Gesundheitsreform auch nicht erwarten. Dann können wir ja mal gespannt sein wann die nächste Gesundheitsreform kommt, ich denke mal all zu lange werden wir daruaf nicht warten müssen :shock:

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Agion
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Beitrag von Agion » 03.07.2006, 17:42

Hallo,

damit wird wohl der durchschnittliche Beitragssatz gemeint sein.
Anhand der Infos die ich mitbekommen habe, wird der Bundeszuschuss erst ab 2008 fließen. Das heißt, dass das für das nächste Jahr erwartete Defizit der Kassen nur über Beitragssteigerungen ausgeglichen werden kann. Wenn das tatsächlich so bleibt werden wir wohl zum Jahresbeginn 07 eine neue Welle an Beitragserhöhungen erleben müssen.

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Hier eine ÜBersicht über die anstehende Reform

Beitrag von Agion » 03.07.2006, 17:47

Höhere Beiträge - Koalition einigt sich bei Gesundheitsreform

Union und SPD beschließen höhere Kassenbeiträge ab 2007, die Einführung eines Fonds-Modells für Krankenkassen sowie die teilweise Steuerfinanzierung der Kinderversicherung. Die private Krankenversicherung bleibt erhalten.

Die Koalitionsspitzen von CDU, CSU und SPD haben sich am frühen Morgen auf die Eckpunkte der kommenden Gesundheitsreform verständigt. Nach knapp zehnstündigen nächtlichen Verhandlungen gaben sich die Parteivorsitzenden Angela Merkel (CDU), Edmund Stoiber (CSU) und Kurt Beck (SPD) in einer ersten Pressekonferenz gegen 06:00 Uhr zufrieden mit dem Kompromiss. Dieser sieht nach Angaben der Parteispitzen die Neufinanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) über einen Krankenkassenfonds sowie umfangreiche Einsparungen auf der Ausgabenseite vor. "Wir werden Verschwendung und Undurchschaubarkeit im Gesundheitssystem durch eine Vielzahl von Strukturmaßnahmen" bekämpfen, so Merkel.

Kassenbeiträge steigen 2007 um 0,5 Punkte

Wesentliche Reformpunkte wirken dabei erst mittelfristig, so die Parteispitzen. Um das bereits für 2007 drohende Finanzloch der gesetzlichen Kassen von rund sieben Milliarden Euro zu schließen, würden die Krankenkassen-Beiträge zum 01.01.2007 noch einmal um etwa 0,5 Prozentpunkte erhöht.

Kinderversicherung ab 2008 über Steuergelder

Trotz prinzipieller Einigkeit der Parteien, die Gesundheitskosten für Kinder aus Steuergeldern finanzieren zu wollen, greift ab 2008 vorerst nur eine Teilfinanzierung, um sonst notwendige Steuererhöhungen zu vermeiden. Statt der geschätzten Kosten von rund 16 Milliarden Euro jährlich werden ab 2008 1,5 Milliarden Euro, 2009 dann drei Milliarden Euro aus dem laufenden Bundeshaushalt für die Kinderversicherung aufgebracht. Eine spezielle Gesundheitssteuer ist damit vorerst vom Tisch. In der nächsten Legislaturperiode soll der Steuerzuschuss dann schrittweise bis zur Vollfinanzierung der Kinderversicherung ansteigen.

Der Fonds für gesetzliche Kassen wird Realität

Der ebenfalls schon vor dem Spitzentreffen von Union und SPD avisierte Kassen- bzw. "Gesundheitsfonds" soll nun Realität werden. Unklar bleibt weiterhin die genaue Gestaltung. Das Grundprinzip des Fonds ist, dass Beiträge nicht mehr direkt an die Kassen, sondern in einen Pool gezahlt werden, aus dem die Krankenkassen dann - mit risikobedingten Schwankungen - einen pauschalen Betrag pro Versicherten erhalten. Reicht dieser nicht aus, muss die Kasse den Versicherten zusätzlich zur Kasse bitten. Diese zusätzlche Kassenprämie kann je Kasse wahlweise pauschal oder nach Einkommen erhoben werden. Übersteigt der aus dem Fonds gezahlte Betrag die Kosten der Kasse, kann diese ihren Versicherten Beiträge erstatten.

Private Krankenversicherung bleibt erhalten

Die private Krankenversicherung (PKV) wird als Vollversicherung erhalten bleiben. Allerdings solle sie in einer Vielzahl von Bereichen Lasten übernehmen, sagte Merkel. Aus Koalitionskreisen verlautete dazu, dass die PKV z. B. an den Kosten für Präventionsprogramme der gesetzlichen Kassen beteiligt werden können. Daneben ist im Gespräch, dass gesetzlich Versicherte künftig mindestens drei Jahre lang die maßgebliche Einkommensgrenze überschritten haben müssen, bevor sie in eine Privatversicherung wechseln dürfen. In 2006 gilt noch, dass die Versicherungspflichtgrenze nur einmalig überschritten werden muss (vgl. "Links zum Thema").

Beck: Künftig kann sich jeder versichern

SPD-Chef Beck wies ergänzend darauf hin, dass es sowohl für gesetzliche als auch für private Krankenversicherer einen Kontrahierungszwang geben wird. Dadurch erhalte künftig jeder Bürger die Möglichkeit zur Krankenversicherung.

Quelle: http://www.krankenkassen-direkt.de/news ... =149939832

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