Poet hat geschrieben: @Lady Butterfly & KKA: Die "Boni" werden mit eingepreist und vom Tarifkollektiv über einen höheren Grundpreis getragen. Genauso funktionieren doch auch die Garagenparker- oder Einzelfahrerrabatte. Auch diese werden nicht wirklich von den Rücklagen der Versicherer rückvergütet.
um's einfach zu sagen: diejenigen, die sich auf diese Variante einlassen, bezahlen vielleicht weniger - alle anderen bezahlen mehr. Was wie mit eingepreist wird, ist eigentlich recht egal.....
Poet hat geschrieben: Was soll an den genannten freiwillig übermittelten Daten zur sportlichen Betätigung bzw. zur Vorsorge bedenklicher sein als an der üblichen Datensammelei? Schon heute sammeln doch Millionen mittels Ihrer Handyapps Daten zu so was, teilweise promoten doch die Kassen über Fremdanbieter selbst auch Vorsorgeapps.
Wenn's einem besseren Bewusstsein zum wichtigen Gut *Gesundheit* dient...
hier die Antwort der Datenschützer:
Kein Ausverkauf von Gesundheitsdaten!
Datenschutzbeauftragter warnt vor Fitness-Apps für Krankenversicherungen
"Persönlichste Daten zur täglichen Lebensführung sollten Versicherungen nicht zur Verfügung gestellt werden, nur um einen Preisvorteil zu erhalten", so Ulrich Lepper, der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit NRW.
Nach Presseberichten planen große Versicherungen in Deutschland, Fitness, Ernährung und Lebensstil ihrer Kunden zu ***. Kunden könnten dazu Daten über eine App an ihre Versicherung übermitteln, um Gutscheine und Rabatte zu erhalten.
"Datenschutzrechtlich kann das zulässig sein, wenn die Kunden freiwillig einwilligen und vorher transparent über die geplante Datenverarbeitung informiert werden. Aber mit solchen Geschäftsmodellen wird ein finanzieller Druck erzeugt, tiefen Einblick in Lebensgewohnheiten und Gesundheit ermöglichen", so Lepper.
Schon bei einer Kfz-Versicherung, die Rabatte dafür anbietet, wenn Kunden ihr Fahrverhalten *** lassen und sich wunschgemäß verhalten, hatte der Landesdatenschutzbeauftragte davor gewarnt, dass in immer mehr Lebensbereichen persönlichste Daten "verkauft" werden. Die geplanten Geschäftsmodelle von Krankenversicherungen würden noch einen Schritt weitergehen und auch die Gesundheitsdaten kommerzialisieren.
Ulrich Lepper: "Das ist nicht nur eine Datenschutzfrage. Neben Verbraucherschutz und Versicherungsaufsicht ist auch die Politik gefragt. Es ist Zeit für eine gesellschaftliche Debatte darüber, wo Grenzen für solche Geschäftsmodelle zu ziehen sind."
Quelle:
http://www.datenschutz.de/news/detail/?nid=6945
Osnabrück. Daten- und Patientenschützer kritisieren die Pläne der Generali-Versicherung, Fitnessdaten ihrer Kunden zu sammeln. „Wehret den Anfängen“, warnte Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz, im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Traum vom gläsernen Patienten sei hochgefährlich.
Das Bundesamt für Versicherungswesen forderte Brysch auf, „der Generali schnell auf die Finger zu klopfen“. Die Krankenkasse sei kein Partner des Patienten, sondern eine Versicherung mit glasklaren Wirtschaftsinteressen. Das geplante Gesundheitsprogramm der Generali mit dem Namen Vitality sieht vor, den Versicherten mit Gutscheinen, Geschenken und Rabatten für mittels einer App überprüftes und gesundes Verhalten zu belohnen.
„Ich halte von solchen Modellen gar nichts“, kritisierte Peter Schaar, ehemaliger Bundesdatenschutzbeauftragter und Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID), die Pläne der Versicherung gegenüber unserer Zeitung. „So wird die Überwachungsspirale nur weiter gedreht.“ Es gehe dabei doch um viel mehr als Bewegung und gesunde Ernährung. Beiläufig erfahre das Unternehmen sensible Gesundheitsdaten. „Und wer sich verweigert und seine Privatsphäre bewahrt, muss mehr zahlen“, kritisierte Schaar.
Finanzielle Strafe für weniger Aktive
Auch der Vorsitzende des Telematikausschusses der Bundesärztekammer, Franz- Joseph Bartmann, warnte: „Sobald die einen Rabatt für gesundheitsbewusstes Verhalten bekommen, werden andere, die weniger gesundheitsbewusst leben oder bloß nicht bereit sind, sich an dieser Offenlegung zu beteiligen, finanziell bestraft.“ So brächten solche Offerten letztlich die gesamte Versicherungswirtschaft in Schieflage. „Wir müssen in Zukunft schon sehr genau darauf achten, dass die Krankenversicherungen wie auch sogenannte Online-Gesundheitsanbieter nicht unter dem Deckmantel von Gesundheitsförderung und Wellness Daten missbrauchen“, so Bartmann. Auch der Sprecher der DAK Gesundheit, Rüdiger Scharf, betonte: „Der Umgang mit Versichertendaten ist hochsensibel. Die technischen Möglichkeiten dürfen nicht dazu führen, dass wir einen gläsernen Patienten bekommen.“
Schritte zähle, Vorsorge planen
Wer sich für eine Lebens- oder Krankenversicherung der Generali nach dem neuen Modell entscheidet, soll der Versicherung regelmäßig Daten zu seinem Lebensstil übermitteln. So werden über die App dann Vorsorgetermine dokumentiert, Schritte gezählt oder sportliche Aktivitäten erfasst. Auch gesunde Ernährung soll zu dem Paket gehören. Dafür müssen sich die Resultate im von der Versicherung gesetzten Rahmen bewegen. Ziel des Projekts sei es, die Kunden dabei zu unterstützen, sich selbst und aktiv um ihre Gesundheit zu kümmern, so eine Sprecherin des Unternehmens.
In einem ersten Schritt sollen Versicherte mit gesundheitsbewusstem Lebenswandel Gutscheine für Reisen und fürs Fitnessstudio bekommen, im nächsten Schritt seien dann Rabatte bei den Versicherungsprämien möglich, erläuterte die Sprecherin. Es sei „auch nichts Schlimmes“, wenn Versicherte nicht an dem neuen Modell teilnehmen wollten. Die neuen Angebote sollen den Angaben nach in den nächsten zwölf bis 18 Monaten auch in Deutschland erhältlich sein. Auf eine konkrete Produktausgestaltung habe man sich aber noch nicht festgelegt, hieß es bei der Generali. Angesprochen auf die Kritik an den Plänen, führte die Sprecherin an, dass Krankenkassen ja auch Bonusleistungen für die regelmäßige Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen oder an Fitnesskursen anböten.
App mit Coaching-Funktion
Tatsächlich hat auch die DAK Gesundheit für ihre Versicherten bereits seit Frühjahr 2013 eine Fitness-App im Programm. Anders als bei der von der Generali geplanten App erhalte die DAK aber keine Gesundheitsdaten der Versicherten, betonte DAK-Sprecher Scharf. „Unsere App unterstützt die Versicherten lediglich nur über eine Art Coaching-Funktion bei einem gesundheitsbewussten Verhalten und belohnt dieses mit Bonuspunkten.“ Die Daten über Laufstrecken etc. verblieben datenschutzrechtlich sicher auf dem Smartphone des Versicherten. Nach Scharfs Angaben nutzen bereits einige Tausend Versicherte die DAK- App.
Quelle:
http://www.noz.de/deutschland-welt/gut- ... gefahrlich