Bürgerversicherung

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broemmel
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Beitrag von broemmel » 16.01.2018, 15:16

Anton Butz hat geschrieben:.
Es geht um die Bürgerversicherung im System der sozialen Krankenversicherung,
die in mehreren Punkten nicht hält, was die Allgemeinheit unter "sozial" versteht,
z. B. beim Zusammenspiel von MDK und Krankenkassen an der Grenze zur Willkür.

Ich kenne die PKV nicht - vermutlich geht es PKV-Versicherten mit der GKV ähnlich.

Hier etwas Anschauungsmaterial, bis morgen höchst spannend:
http://www.sozial-krankenkassen-gesundh ... #post24700
.
Dünnsinn ohne Themenbezug zum Thread

Thomas3
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Beitrag von Thomas3 » 19.01.2018, 00:04

Wieso wird von Herrn Brömmel, Czauderna und Co. eigentlich "Geldgier" als Grund für angeführt, wenn es um die Entscheidung für die PKV geht? Und nein, es gab keine Beratung von der GKV vor dem Wechsel.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 19.01.2018, 02:14

Thomas3 hat geschrieben:Wieso wird von Herrn Brömmel, Czauderna und Co. eigentlich "Geldgier" als Grund für angeführt, wenn es um die Entscheidung für die PKV geht? Und nein, es gab keine Beratung von der GKV vor dem Wechsel.
Hallo Thomas,
Nun, das ist ganz einfach zu erklären, jedenfalls, was mich betrifft - in der Regel war es immer der niedrigere Beitrag, den die Mitglieder bewogen, seinerzeit von der GKV in die PKV zu wechseln, man war jung, meist noch nicht verheiratet und hatte auch keine Kinder oder/ und bei der weiteren Lebensplanung spielte die Krannkenversicherung eben eine untergeordnete Rolle - was mal in der Zukunft sein würde, da wird sich sicher eine Loesung finden, so war das damals - und genau das sind heute die Menschen, die sich beklagen, dass sie in der PKV gefesselt sind und die Beitraege so furchtbar hoch sind. Natürlich gab es auch viele Mitglieder, die gewechselt haben, wo es heute auch noch passt mit der PKV, aber die beschweren sich auch nicht und wollen in die GKV wechseln. Ja, es war immer der niedrigere Beitrag und nichts anderes, das Argument, als Privatpatient eine bessere Versorgung zu haben, und das bei niedrigeren Beitraegen, das hat zumindest bei vielen auch nicht unbedingt Bestand gehabt, aber das nur nebenbei.
Gruß
Czauderna

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 19.01.2018, 08:38

Thomas3 hat geschrieben:Wieso wird von Herrn Brömmel, Czauderna und Co. eigentlich "Geldgier" als Grund für angeführt, wenn es um die Entscheidung für die PKV geht? Und nein, es gab keine Beratung von der GKV vor dem Wechsel.
Ganz viel Erfahrung mit den Wechslern in die PKV. So wie Czauderna schreibt. Und natürlich sind die Vertreter der PKV nicht doof. Die erzählen, dass man im Alter natürlich wechseln kann, da gibt es Tricks, und die PKV kann man dann in eine günstige Zusatzversicherung umwandeln. Sagt man dann als GKV-Mensch, dass das nicht so einfach ist wie dargestellt, erntet man ein bestenfalls nur leicht überhebliches Grinsen nach dem Motto "Ja, schwätz du nur, ich weiß es sowieso besser". Ich in mir sicher, 99 % der PKV-Wechsler sehen die Beratung nicht als Beratung, sondern als unnötigen Halteversuch der GKV an.

Kündigt jemand mit dem vorgefertigten Schreiben der PKV, wird uns die Kontaktaufnahme untersagt. Eine Beratung kann dann nicht stattfinden. Wer das unterschreibt und sich alleine auf die PKV verlässt - kein weiterer Kommentar. Aber der soll dann nicht hinterher der GKV den Vorwurf machen, dass keine Beratung stattfand.

Dann gibt es auch noch die, die auf Rat der PKV erst kündigen, wenn sie bereits 14 Tage ihre Police haben. Die brauche ich auch nicht mehr zu beraten, die können nämlich nicht mehr zurück.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 19.01.2018, 11:43

Hallo,
ja, das will auch nochmal unterstreichen was GKV geschrieben hat - die PKV-Vertreter waren schon immer clever was das anging - es war sehr oft so, dass die Mitglieder schon bei der PKV unterschrieben hatten und somit noch sehr viel schwieriger zu beraten waren - und stand auch in sehr, vielen Kündigungen der Vermerk drinnen, dass man sich Versuche der Kontaktaufnahme verbittet - und was den Rest anging - siehe oben - beratungsresistent .
Es ist schon immer so gewesen, nicht nur bei Kündigungen, auch in anderen Fällen, z.B. Krankengeld - wird Beratung angeboten, wird sie abgelehnt, weil man dadurch Benachteiligung vermutet und später wird die fehlende Beratung moniert - aber dafür gibt es ja die Foren und uns - Beratung für die, die welche haben wollen und für die Mitleser gibt es dabai auch die eine oder andere wichtige Info.
Gruss
Czauderna

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 19.01.2018, 21:13

Thomas3 hat geschrieben:Wieso wird von Herrn Brömmel, Czauderna und Co. eigentlich "Geldgier" als Grund für angeführt, wenn es um die Entscheidung für die PKV geht? Und nein, es gab keine Beratung von der GKV vor dem Wechsel.
Hallo Thomas,
Nun, das ist ganz einfach zu erklären, jedenfalls, was mich betrifft - in der Regel war es immer der niedrigere Beitrag, den die Mitglieder bewogen, seinerzeit von der GKV in die PKV zu wechseln, man war jung, meist noch nicht verheiratet und hatte auch keine Kinder oder/ und bei der weiteren Lebensplanung spielte die Krannkenversicherung eben eine untergeordnete Rolle - was mal in der Zukunft sein würde, da wird sich sicher eine Loesung finden, so war das damals - und genau das sind heute die Menschen, die sich beklagen, dass sie in der PKV gefesselt sind und die Beitraege so furchtbar hoch sind. Natürlich gab es auch viele Mitglieder, die gewechselt haben, wo es heute auch noch passt mit der PKV, aber die beschweren sich auch nicht und wollen in die GKV wechseln. Ja, es war immer der niedrigere Beitrag und nichts anderes, das Argument, als Privatpatient eine bessere Versorgung zu haben, und das bei niedrigeren Beitraegen, das hat zumindest bei vielen auch nicht unbedingt Bestand gehabt, aber das nur nebenbei.
Gruß
Czauderna

Thomas3
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Beitrag von Thomas3 » 25.01.2018, 15:56

Kündigt jemand mit dem vorgefertigten Schreiben der PKV, wird uns die Kontaktaufnahme untersagt. Eine Beratung kann dann nicht stattfinden. [/b]Wer das unterschreibt und sich alleine auf die PKV verlässt - kein weiterer Kommentar. Aber der soll dann nicht hinterher der GKV den Vorwurf machen, dass keine Beratung stattfand.

Dann gibt es auch noch die, die auf Rat der PKV erst kündigen, wenn sie bereits 14 Tage ihre Police haben. Die brauche ich auch nicht mehr zu beraten, die können nämlich nicht mehr zurück.

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Genau das wird doch damit bestätigt: Es fand keine Beratung statt, weil sie nicht stattfinden konnte. Dann möge doch bitte niemand behaupten, dass es Beratungen gegeben habe.

Das ist doch die Krux: Manche Menschen tappen in eine die Falle, aus welchem Grund auch immer, aus der sie nicht mehr herauskommen.

Und das lässt der Staat zu? Das ist doch das ärgerliche an der unsäglichen Diskussion um die Bürgerversicherung. Frau Klöckner kündigt als Kompromiss für die GroKo und die SPD an, dass gesetzlich Versicherte nicht mehr so lange auf einen Termin warten müssen. Kann man machen. Eine Bürgerversicherung lehnt die CDU ab. Warum eigentlich?

Und warum wird das System aus PKV & GKK, wenn man es denn aufrecht erhalten will, nicht wenigstens dahingehend reformiert, dass Menschen nicht in eine Falle schlittern, aus der sie im Alter nicht mehr entkommen können. Das sollte doch möglich sein.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 25.01.2018, 16:10

Hallo Thomas,
ein Ende dieses Missstandes wird es meiner Meinung nach,nur durch eine Bürgerversicherung geben, alles andere wäre auch nicht gerecht gegenüber
allen GKV-Versicherten. es gibt schon heute für einen Großteil schon noch Möglichkeiten einen Weg zurück zu finden. Was die Beratung in der Vergangenheit angeht - dass eine Beratung nicht stattgefunden hat, das lag doch in erster Linie am Versicherten selbst - wenn ich bei einem Vertreter einen Vertrag unterschreibe ohne mich vorher bei meiner GKV-Kasse zu erkundigen ob das denn alles so stimmt, was mir die PKV da versprochen hat, dann ist es doch mein Fehler und nicht der, der Kasse und wenn ich meine Kündigung an die GKV-Kasse auf Anraten des Vertreters mit dem Vermerk, wie z.B. "Von Rückwerbeversuchen bitte ich abzusehen und von einer persönlichen Kontaktaufnahme ebenfalls", versehe, dann ist war auch mein Fehler. Aber das sind doch Fälle, von denen ich zumindest gar nicht geschrieben habe - ich meine diejenigen, mit denen ich persönlich ausführlich gesprochen habe und sie auf die Risiken eines Wechsels aufgeklärt habe, die aber dann trotzdem in die PKV gewechselt sind und es waren in den letzten Jahren meiner Tätigkeit bestimmt etwa 20 ehemalige GKV-Versicherte, die mich entweder im Rahmen meiner Tätigkeit aber auch als Privatmann angesprochen haben und wieder zurück in die GKV wollten. Einigen konnte ich schon helfen, aber dem Großteil musste ich sagen - nein, geht nicht.
Gruss
Czauderna

broemmel
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Beitrag von broemmel » 25.01.2018, 16:13

Der mündige Bürger ist also so lange mündig und selbst verantwortlich so wie es gut geht.

Wenn durch seine Unterschrift etwas in die Hose geht (etwa weil er entschieden hat er möchte keine Beratung durch die Krankenkasse)
dann muss die Allgemeinheit wieder die Kohlen aus dem Feuer holen.

Mein Mitleid hält sich sehr in Grenzen

Thomas3
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Beitrag von Thomas3 » 26.01.2018, 14:14

Leider fördert dieses 2-Klassen-System mitunter Neid und Missgunst. Das ist schade. Wie oft hört man, dass die PKVler dann im Alter halt bluten müssen für ihre Entscheidung, in jüngeren Jahren die GKK zugunsten der PKV verlassen zu haben. Statt eine Rückkehr zu erschweren oder fast unmöglich zu machen, könnte man doch auch sagen, okay, die Solidargemeinschaft gibt auch dem Abtrünnigen eine zweite Chance, aber für die Zeit der Abwesenheit muss ein Obulus enrichtet werden in den Gemeinschaftstopf. Wäre das nicht eine Option, die viel besser in eine soziale Marktwirtschaft passen würde?
Oder die Rückstellungen, die in der PKV erworben wurden, kommen beim Verlassen der GKK zugute. Es gäbe Alternativmodelle, die die Missgunst abbauen und die Härte dieses Systems abmildern würden.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 26.01.2018, 14:37

Hallo Thomas,
leider Gottes oder aber auch Gott sei dank, spielen persönliche Befindlichkeiten/Gefühle wie z.B. Neid oder Häme in der Gesetzgebung und Rechtsprechung keine Rolle - das war noch nie so und es wird es auch nie so geben, egal wer regiert und welche Regierungsform vorliegt. Deine Idee mit dem Obolus bei einer Rückkehr in die GKV ist zwar in sich nachvollziehbar, aber mal nur so ein Gedankenspiel - wie hoch sollte der sein - wer legt den fest und würde das bedeuten, wer diesen Obolus nicht zahlen kann, der bleibt draußen ?.
Gruss
Czauderna

broemmel
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Beitrag von broemmel » 26.01.2018, 15:37

Wieso zweite Chance?

Wer ausserdem so viel Geld hat, um den Obolus für vergangene Zeiten und auch für Ersparnisse der Zukunft zu bezahlen der kann auch in der PKV bleiben.

Thomas3
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Beitrag von Thomas3 » 26.01.2018, 18:46

Das Problem ist, dass der Anreiz, in eine PKV zu wechseln, zu groß ist. Das System krankt. Die Versicherungspflichtgrenze von 59400 für Angestellte ist zu niedrig, um sich auf Dauer eine PKV-Mitgliedschaft leisten zu können. Schon gar nicht, wenn Familienmitglieder extra versichert werden müssen.
Für Selbstständige, die nicht allzuviel verdienen, gibt es auch keine maßgeschneiderte Alternative in der GKK, oder?

PKV lohnt sich im Grunde nur für Beamte, die Beihilfe bekommen oder für Menschen, die wirklich sehr viel verdienen. 4950 € brutto pro Monat ist dafür zu wenig.

broemmel
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Beitrag von broemmel » 27.01.2018, 01:01

Tja. Gier schlägt Vernunft.

Davon reden wir und Thomas bestätigt es mit jedem Satz.

Und dann sollen alle in die Tasche greifen und der Gier helfen.

billy
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Beitrag von billy » 27.01.2018, 13:01

Wem würde die Bürgerversicherung eigentlich am meisten nützen?

Der größte Personenkreis, der privat versichert ist, sind Beamte. Hier beteiligt sich der Staat an den Kosten in Form der Beihilfe.

Und natürlich geht die demographische Entwicklung an diesem Personenkreis nicht vorbei.....ein Großteil der Beamten sind älteren Semesters und verursachen inzwischen hohe Kosten. Kosten, die der Staat und damit der Steuerzahler übernimmt.

Bei einer Bürgerversicherung wäre dies anders.....da trägt der Beitragszahler diese Kosten. Klar, er spart auch Steuern.....aber längst nicht in dem Umfang, in dem er Sozialversicherungsbeiträge zahlt. Und da sind Beitragserhöhungen, die zwangsläufig kommen müssen, noch nicht eingerechnet.

Die SPD war schon immer sehr erfinderisch.......

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