Bürgerversicherung

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ippuj
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Beitrag von ippuj » 28.01.2015, 14:01

@Christo:

Überraschend für mich selbst muß ich mich der Frage von Thomas3 anschließen.

Die GKV basiert darauf, daß jeder Versicherte jede erforderliche Leistung erhält und jeder Versicherte entsprechend seinen Möglichkeiten einbezahlt, wieso werden die Möglichkeiten dann gedeckelt? Warum soll der Versicherte, der monatlich 8000 Euro verdient nicht mehr bezahlen, als der Versicherte, der 4125 Euro verdient?

Das ist jetzt zwar die BBG, geht aber in die gleiche Richtung. :roll:

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 28.01.2015, 15:22

Die JAEG ist historisch bedingt. Zunächst wurden nur diejenigen in die Krankenversicherungspflicht einbezogen, die schutzbedürftig waren. Erst die Arbeiter und dann die Angestellten unterhalb eines gewissen Gehalts. Damals, vor knapp 150 Jahren, hatte niemand einen Gedanken daran verschwendet, dass ein Arbeiter jemals soviel verdienen würde, dass er diese Grenze überschreiten würde und nicht mehr schutzbedürftig wäre. Und die medizinischen Möglichkeiten waren nicht so umfassend und teuer, dass ein gutverdienender Angestellter die Kosten nicht auch ohne Versicherung hätte stemmen können.

Wer allerdings heutzutage als gutverdienender Arbeiter oder Angestellter in die PKV wechselt, weil er der Ansicht ist, er würde dort weniger zahlen als in der GKV, hat entweder die Systemunterschiede nicht verstanden oder vertraut darauf, dass es irgendwann doch wieder ein Schlupfloch geben wird, durch das er in die GKV zurückwechseln kann.

Christo
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Beitrag von Christo » 28.01.2015, 15:58

ippuj hat geschrieben:@Christo:

Überraschend für mich selbst muß ich mich der Frage von Thomas3 anschließen.

Die GKV basiert darauf, daß jeder Versicherte jede erforderliche Leistung erhält und jeder Versicherte entsprechend seinen Möglichkeiten einbezahlt, wieso werden die Möglichkeiten dann gedeckelt? Warum soll der Versicherte, der monatlich 8000 Euro verdient nicht mehr bezahlen, als der Versicherte, der 4125 Euro verdient?

Das ist jetzt zwar die BBG, geht aber in die gleiche Richtung. :roll:
GerneKrankeVersichert hat es schon angeschnitten.

Die GKV war für die Arbeiter, später für die Angestellten, die schutzbedürftig waren. Später wurde davon ausgegangen, dass ab einem Bestimmten Betrag der Arbeiter/Angestellte nicht mehr schutzbedürftig war. Diese Grenze war die Jahresarbeitsentgeltgrenze.

Alle, die über diese Grenze kamen, konnten aus der gesetzlichen Krankenversicherung ausscheiden. Viele haben das auch getan, weil die PKV günstiger war und die Problematik mit den steigenden Beiträgen nicht im Bewusstsein der Menschen war.

Um die GKV für diese JAE-Überschreiter nicht noch unattraktiver zu machen, gab es die Beitragsbemessungsgrenze. Denn je mehr jemand verdient hätte, umso höher werden die Beiträge gewesen und umso höher die Beitragsdifferenz zwischen PKV und GKV.

Die GKV war immer glücklich über alle JAE-Überschreiter, die geblieben sind, da diese auch zumeist wenig krank waren und damit viele Beiträge eingebracht, aber wenige Kosten verursacht haben.

KKA
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Beitrag von KKA » 28.01.2015, 17:56

Christo hat geschrieben: Die GKV war immer glücklich über alle JAE-Überschreiter, die geblieben sind, da diese auch zumeist wenig krank waren und damit viele Beiträge eingebracht, aber wenige Kosten verursacht haben.
Ist es statistisch bewiesen, dass 'JAE-Überschreiter' 'zumeist wenig krank' sind? Sind 'JAE Überschreiter' eine besondere Spezie krankheitsresistenter Mensch? Falle ich, jahrzehnte langes GKV Mitglied mit Höchstsatzbelastung und kaum Leistungsinanspruchnahme, damit aus dem Rahmen, da ich jetzt, 'einwenig älter geworden' :wink: , krank bin? Merke: jeder JAE Überschreiter wird älter und folgerichtig irgendwann zum Leistungsempfänger.

Ich wiederhole mich: Abschaffung der JAEG, alle Bürger zahlen in eine Bürgerversicherung, Beiträge gestaffelt nach Einkommenshöhe und die PKV beschränkt sich auf private Zusatzversicherungen, zu vermuten für das betuchtere Klientel.

Gruß
KKA

ErnstXV
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Beitrag von ErnstXV » 28.01.2015, 18:20

KKA hat geschrieben:Ich wiederhole mich: Abschaffung der JAEG, alle Bürger zahlen in eine Bürgerversicherung, Beiträge gestaffelt nach Einkommenshöhe und die PKV beschränkt sich auf private Zusatzversicherungen, zu vermuten für das betuchtere Klientel.
KKA
Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen.
Aber wenn ich mir die Argumente der GKV-Gemeinde so ansehe - da wird kräftig geheuchelt, letztlich geht es eben doch um "Besitzstandwahrung" :( Gruß ErnstXV

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 28.01.2015, 20:11

KKA hat geschrieben: Ist es statistisch bewiesen, dass 'JAE-Überschreiter' 'zumeist wenig krank' sind? Sind 'JAE Überschreiter' eine besondere Spezie krankheitsresistenter Mensch?
ich weiß nicht, ob es darüber Statistiken gibt - ich könnte mir aber vorstellen, dass es so ist

zunächst mal: es gibt Statistiken, die nachweisen, dass eine höhere Bildung zu einer besseren Gesundheit führt. Tatsächlich führt ein Euro, der in Bildung investiert wird zu höheren Steigerung der Gesundheit als ein Euro, der in das Gesundheitssystem selbst investiert wird (in einem Gesundheitssystem wie dem deutschen, im einem Dritte-Welt-Land wird das anders sein).

und es ist auch bewiesen, dass eine bessere Bildung zu einem höheren Einkommen führt- könnte also dazu führen, dass ein höheres Einkommen zu einem besseren Gesundheitszustand führt.

und dann: jemand der gut verdient, ist in der Regel leistungsfähig. Wer aber krank und/oder behindert ist, ist i. d. R. in irgendeiner Weise in seiner Leistung eingeschränkt. Was sich in einem geringeren Einkommen zeigen könnte....

also: es ist wohl nicht so, JAE-Überschreiter eine besondere, krankheitsresistente Spezies sind. Aber es könnte durchaus sein, dass Menschen mit guter, stabiler Gesundheit ein höheres Einkommen erzielen.

KKA
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Beitrag von KKA » 28.01.2015, 22:29

Ja, ja, Statistiken... :wink:

Es ist kaum strittig, dass 'Besserverdiener' i.d.R. auch gesünder leben und sind. Aber, das ist damit immer noch eine Statistik, also ein Durchschnittswert, mit anderen Worten, es gibt gesunde und kranke 'Besserverdiener'.

PS. Ich hätte hinter 'krankeitsresistenter Spezie Mensch' ein :wink: setzen sollen..zum besseren Verständnis. :)

Gruß
KKA

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 28.01.2015, 23:00

ErnstXV hat geschrieben:
KKA hat geschrieben:Ich wiederhole mich: Abschaffung der JAEG, alle Bürger zahlen in eine Bürgerversicherung, Beiträge gestaffelt nach Einkommenshöhe und die PKV beschränkt sich auf private Zusatzversicherungen, zu vermuten für das betuchtere Klientel.
KKA
Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen.
Aber wenn ich mir die Argumente der GKV-Gemeinde so ansehe - da wird kräftig geheuchelt, letztlich geht es eben doch um "Besitzstandwahrung" :( Gruß ErnstXV
Hallo ernst,
wenn du dich wiederholst, mache ich das auch mal. Wir haben keinen Grund zu heucheln.
Die Frage bleibt aber immer noch, was bei einem Systemwechsel, sollte er denn mal kommen wirklich sinnvoll ist.
Eine Bürgerversicherung, in die alle (wirklich alle, auch die Beamten z.B. ?)
einzahlen müssen, bei gleichzeitiger Abschaffung der JAE, so dass jemand mit einem Einkommen von 10.000 € mtl. bei einem Beitragssatz von 15% monatlich für sich alleine 1500,00 € für die Krankenversicherung zahlen müsste (was wäre mit den Familienangehörigen - weiter beitragsfrei mitversichert oder auch beitragspflichtig, und wenn ja, weil es dann keinen Zuschuss vom Bund mehr gäbe, wie viel ?) Wenn der Höchstbeitrag abgeschafft würde, dürfte es auch keinen Mindestbeitrag geben, was bedeuten würde - Menschen ohne Einkommen zahlen 0,00 €, und dann für alle den vollen Leistungsanspruch und vor allen Dingen, den gleichen Leistungsanspruch. Was leistet die Bürgerversicherung - eine Grundversorgung - nur, dann würde der Leistungskatalog des heutigen Systems aber sehr viel dünner werden, als er es heute ist, und all das, was gestrichen würde landet dann bei den PKVèn. Wäre das wirklich im Sinne der Bürger im Lande ?.
Das sind meiner Meinung nach die wichtigen Fragen und nicht, ob ich oder ein anderer Kassenmitarbeiter, die hier vertreten sind auf "Besitzstandswahrung", sprich Erhalt unseres Arbeitsplatzes pochen.
Eine Bürgerversicherung, wenn sie denn kommt wird mit Sicherheit eine sehr grosse Zahl von MA. benötigen, die bundesweit tätig sein müssten.
Sicher, eine solche Bürgerversicherung würde insgesamt die persönlichen, aber viel mehr die sächlichen Verwaltungskosten einsparen, aber wenn man sich die Verwaltungsausgaben der GKV_Kassen mal anschaut, die liegen, wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, zwischen 6 - 8 %, dann würde sich, selbst wenn man theoretisch alle Verwaltungskosten sparen könnte, nichts an den Leistungen insgesamt und schon gar nicht an der Beitragshöhe ändern.
Auch wiederhole ich gerne, dass ich im Grundsatz für eine Bürgerversicherung bin, aber nicht um jeden Preis und vor allen Dingen nicht, damit diejenigen, die sich für die PKV entschieden haben und gegen die GKV im heutigen System, und zwar genau aus den Gründen, warum sie heute wieder zurück wollen, nämlich geringe Beiträge und bessere Leistungen. Jemand, der heute in der GKV versichert ist und für eine Bürgerversicherung stimmt bekommt eher meine Zustimmung als ein PKV-Versicherter mit der gleichen Forderung.
Gruss
Czauderna

ErnstXV
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Beitrag von ErnstXV » 29.01.2015, 15:22

Czauderna hat geschrieben:. Was leistet die Bürgerversicherung - eine Grundversorgung - nur, dann würde der Leistungskatalog des heutigen Systems aber sehr viel dünner werden, als er es heute ist, und all das, was gestrichen würde landet dann bei den PKVèn. Wäre das wirklich im Sinne der Bürger im Lande ?.
GRUNDVERSORGUNG - Das ist genau der Sinn und Zweck der Bürgerversicherung - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wenn ich mir den Arm breche, dann wird er- nach medizinischen Standard- vermutlich eingegipst. Das wird bei Czauderna, Poet, und Lady Butterfly vermutlich nicht anders gehandhabt.
Wer nun glaubt, er braucht noch ´ne Schleife drumherum, oder ein Autogramm des Chefarztes drauf - bitteschön, soll er haben - aber dann bitte auf eigene Kosten!
Wenn ALLE, also auch die "gesünderen" höheren Einkommensbezieher an der Bürgerversicherung beleidigt werden, und diese von unnötigen und unnützen "Zusatzleistungen" befreit wird, wird es- meiner Überzeugung nach- für alle günstiger werden können.
Aber ich befürchte, das Konzept der Bürgerversicherung ist einfach "zu einfach" ... und "einfache Lösungen" darf und kann es hierzulande ja nicht geben. Warum wohl? :? ErnstXV

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 29.01.2015, 16:09

ErnstXV hat geschrieben:
Czauderna hat geschrieben:. Was leistet die Bürgerversicherung - eine Grundversorgung - nur, dann würde der Leistungskatalog des heutigen Systems aber sehr viel dünner werden, als er es heute ist, und all das, was gestrichen würde landet dann bei den PKVèn. Wäre das wirklich im Sinne der Bürger im Lande ?.
GRUNDVERSORGUNG - Das ist genau der Sinn und Zweck der Bürgerversicherung - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wenn ich mir den Arm breche, dann wird er- nach medizinischen Standard- vermutlich eingegipst. Das wird bei Czauderna, Poet, und Lady Butterfly vermutlich nicht anders gehandhabt.
Wer nun glaubt, er braucht noch ´ne Schleife drumherum, oder ein Autogramm des Chefarztes drauf - bitteschön, soll er haben - aber dann bitte auf eigene Kosten!
Wenn ALLE, also auch die "gesünderen" höheren Einkommensbezieher an der Bürgerversicherung beleidigt werden, und diese von unnötigen und unnützen "Zusatzleistungen" befreit wird, wird es- meiner Überzeugung nach- für alle günstiger werden können.
Aber ich befürchte, das Konzept der Bürgerversicherung ist einfach "zu einfach" ... und "einfache Lösungen" darf und kann es hierzulande ja nicht geben. Warum wohl? :? ErnstXV
Hallo Ernst,
was wären denn deiner Meinung nach im heutigen Leistungskatalog der GKV eine unnötige Zusatzleistung ?
Die Schleife und das Autogramm vom Chefarzt, das gibt es bei der GKV nicht, das gibt es bei der PKV. und dafür wird auch kräftig gezahlt.
Gruss
Czauderna

broemmel
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Beitrag von broemmel » 29.01.2015, 18:06

ErnstXV hat geschrieben:
Czauderna hat geschrieben:. Was leistet die Bürgerversicherung - eine Grundversorgung - nur, dann würde der Leistungskatalog des heutigen Systems aber sehr viel dünner werden, als er es heute ist, und all das, was gestrichen würde landet dann bei den PKVèn. Wäre das wirklich im Sinne der Bürger im Lande ?.
GRUNDVERSORGUNG - Das ist genau der Sinn und Zweck der Bürgerversicherung - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wenn ich mir den Arm breche, dann wird er- nach medizinischen Standard- vermutlich eingegipst. Das wird bei Czauderna, Poet, und Lady Butterfly vermutlich nicht anders gehandhabt.
Wer nun glaubt, er braucht noch ´ne Schleife drumherum, oder ein Autogramm des Chefarztes drauf - bitteschön, soll er haben - aber dann bitte auf eigene Kosten!
Wenn ALLE, also auch die "gesünderen" höheren Einkommensbezieher an der Bürgerversicherung beleidigt werden, und diese von unnötigen und unnützen "Zusatzleistungen" befreit wird, wird es- meiner Überzeugung nach- für alle günstiger werden können.
Aber ich befürchte, das Konzept der Bürgerversicherung ist einfach "zu einfach" ... und "einfache Lösungen" darf und kann es hierzulande ja nicht geben. Warum wohl? :? ErnstXV
Jaja die Bürgerversicherung bei ErnstXV. Ist soweit ich mich erinnere schon mehrfach versucht worden zu erklären.

Das Programm was er hier beschreibt ist ja die GKV. Dazu noch die Selbstbestimmung wie gewünscht und hoppla, wir sind in der GKV.

Die Träumerei mit der Bürgerversicherung ist alles schick und prima und die Beiträge sinken um die Hälfte weil alle Mitarbeiter der GKV entlassen werden und es keine Arbeit in der Bürgerversicherung gibt ist ja nichts Neues bei Ihm :)

Christo
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Beitrag von Christo » 30.01.2015, 09:22

KKA hat geschrieben:
Ist es statistisch bewiesen, dass 'JAE-Überschreiter' 'zumeist wenig krank' sind? Sind 'JAE Überschreiter' eine besondere Spezie krankheitsresistenter Mensch? Falle ich, jahrzehnte langes GKV Mitglied mit Höchstsatzbelastung und kaum Leistungsinanspruchnahme, damit aus dem Rahmen, da ich jetzt, 'einwenig älter geworden' :wink: , krank bin? Merke: jeder JAE Überschreiter wird älter und folgerichtig irgendwann zum Leistungsempfänger.

Es geht hier nicht mal um weniger oder mehr krank, sondern ob sie mehr oder weniger Kosten verursachen. Und da gibt es natürlich in den einzelnen Krankenkassen Statistik darüber.

Und wie Lady Butterfly geschrieben hat: Es gibt Statistiken: Höhere Bildung -> lebt gesünder und ist deswegen weniger krank / schlechtere Bildung -> lebt ungesünder und ist deswegen öfter krank.
KKA hat geschrieben: Ich wiederhole mich: Abschaffung der JAEG, alle Bürger zahlen in eine Bürgerversicherung, Beiträge gestaffelt nach Einkommenshöhe und die PKV beschränkt sich auf private Zusatzversicherungen, zu vermuten für das betuchtere Klientel.
Ich sehe das etwas zwiegespalten.

KKA hat geschrieben:Ja, ja, Statistiken... :wink:

Es ist kaum strittig, dass 'Besserverdiener' i.d.R. auch gesünder leben und sind. Aber, das ist damit immer noch eine Statistik, also ein Durchschnittswert, mit anderen Worten, es gibt gesunde und kranke 'Besserverdiener'.
Ich bin mir nicht sicher, was du damit sagen willst.
ErnstXV hat geschrieben:Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen.
Aber wenn ich mir die Argumente der GKV-Gemeinde so ansehe - da wird kräftig geheuchelt, letztlich geht es eben doch um "Besitzstandwahrung" :( Gruß ErnstXV
Hä? Geheuchelt? Besitzstandwahrung? Verstehe ich nicht. Wer heuchelt denn hier? Ich glaube in einem mehr oder weniger anonymen Forum hat es keiner nötig zu heucheln. Und Besitzstandwahrung? Ich persönlich bin davon überzeugt: Wenn mal eine Bürgerversicherung und eine Einheitskasse gebildet wird, es nicht die Anzahl der Mitarbeiter in dem Bereich reduziert.

Thema Grundversorgung :twisted: . Tja, welche Grundversorgung solls denn sein? Die, die es in Spanien gibt? Die in den USA? Oder welche?

Was könnten wir denn da streichen? Ich spiele mal den: Advocatus Diaboli.

Zahnersatz? Brauchen wir nicht, Haferschleim essen reicht. Vielleicht als Leistung das Zähne ziehen, damit niemand an verfaulenden Zahnstümpfen stirbt. Hörgeräte? Wieso? Wenn einer hören will, soll er es selber zahlen.

Krankengeld brauchen wir auch nicht, schließlich kann der ALG 2 beziehen. Prothesen und so was braucht man auch nicht zum Leben. Fahrten ins Krankenhaus... och, soll man sich ein Taxi rufen. Physiotherapie wird auch vollkommen überbewertet. Zum Arzt wegen einer Grippe? Das wird auch überbewertet


So, welche Leistungen sollen denn in einer "Grundversorgung" gestrichen werden?

Ich persönlich habe eine hohe Meinung von unserer medizinischen Versorgung. Ich sehe aber kein Reduzierungspotential in den Leistungen. Eher eine Verlagerung der Leistungen zu Behörden, was die Krankenkasse an sich hier und da etwas entlasten würde, aber auch nur etwas (z. B. Mutterschaftsgeld, Kosten für Entbindungen, Haushaltshilfe)

ErnstXV
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Beitrag von ErnstXV » 30.01.2015, 10:10

broemmel hat geschrieben:Jaja die Bürgerversicherung bei ErnstXV. Ist soweit ich mich erinnere schon mehrfach versucht worden zu erklären.
Das Programm was er hier beschreibt ist ja die GKV. Dazu noch die Selbstbestimmung wie gewünscht und hoppla, wir sind in der GKV.
Die Träumerei mit der Bürgerversicherung ist alles schick und prima und die Beiträge sinken um die Hälfte weil alle Mitarbeiter der GKV entlassen werden und es keine Arbeit in der Bürgerversicherung gibt ist ja nichts Neues bei Ihm :)
Danke broemmel! Da fühl ich mich in meiner Haltung doch gleich nochmal bestärkt.
Wie heißt die Kasse bei der Du arbeitest gleich nochmal?
... nicht dass ich da aus Versehen mal Mitglied- schlimmer noch: "Kunde"- werde :?

Und das nächste Mal "versuche" ich Dir (und den Rest der Welt) den Unterschied zwischen GKV und Bürgerversicherung zu "erklären". :D ErnstXV

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 30.01.2015, 14:51

ErnstXV hat geschrieben:
broemmel hat geschrieben:Jaja die Bürgerversicherung bei ErnstXV. Ist soweit ich mich erinnere schon mehrfach versucht worden zu erklären.
Das Programm was er hier beschreibt ist ja die GKV. Dazu noch die Selbstbestimmung wie gewünscht und hoppla, wir sind in der GKV.
Die Träumerei mit der Bürgerversicherung ist alles schick und prima und die Beiträge sinken um die Hälfte weil alle Mitarbeiter der GKV entlassen werden und es keine Arbeit in der Bürgerversicherung gibt ist ja nichts Neues bei Ihm :)
Danke broemmel! Da fühl ich mich in meiner Haltung doch gleich nochmal bestärkt.
Wie heißt die Kasse bei der Du arbeitest gleich nochmal?
... nicht dass ich da aus Versehen mal Mitglied- schlimmer noch: "Kunde"- werde :?

Und das nächste Mal "versuche" ich Dir (und den Rest der Welt) den Unterschied zwischen GKV und Bürgerversicherung zu "erklären". :D ErnstXV
Hallo,
na endlich kommst du mit dem "Stein der Weisen" in Sachen Bürgerversicherung - Ja, bitte, erkläre es uns, aber bitte intensivst, also nicht nur "Stammtisch "- sondern Fakten - und denke immer dran, das lesen nicht nur hier , Menschen mit Ahnung von der Materie.
Also, wir warten - wahrscheinlich wirst du mit deiner Erläuterung den Rekord von ..... brechen, den er für die Formulierung seiner Strafanzeige
in einem anderen Forum benötigte, waren, glaub ich 13 Seiten !!.
Also, gehe es an, wir warten gespannt.
Gruss
Czauderna

KKA
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Beitrag von KKA » 30.01.2015, 17:34

Warum wird hier jedem Befürworter einer Bürgerversicherung ein detaillierter Funktionsablauf abverlangt, möglichst noch mit exakten Finanzdaten ausgestattet? Derlei Sinnfreiheit gehört, nebst polemischer Andeutungen (Zitat Christo '..Zahnersatz? Brauchen wir nicht, Haferschleim essen reicht. Vielleicht als Leistung das Zähne ziehen, damit niemand an verfaulenden Zahnstümpfen stirbt. Hörgeräte? Wieso? Wenn einer hören will, soll er es selber zahlen.
Krankengeld brauchen wir auch nicht, schließlich kann der ALG 2 beziehen. Prothesen und so was braucht man auch nicht zum Leben. Fahrten ins Krankenhaus... och, soll man sich ein Taxi rufen. Physiotherapie wird auch vollkommen überbewertet. Zum Arzt wegen einer Grippe? Das wird auch überbewertet',
in die Scherzkiste und sind so völlig unnötig wie unsinnig.

Wer fleißig mitgelesen hat, kann die primären Wünsche für eine Bürgerversicherung vielleicht nachvollziehen. Ich werde mich nicht umfassend wiederholen, aber zur Debatte stehen in erster Linie, aus meiner Sicht -und damit bin ich sicher nicht alleine, eine grundsätzlich gerechtere Finanzierung des gesamten Sozialsystems, die 'Entlobbyisierung' des Systems, Abschaffung der 'Bilanz über Patient' Mentalität, eine erheblich schlankere und damit mit geringeren Kosten belastete Struktur und, nebst etlichen anderen Beispielen, eine flächendeckende Versorgung.

Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, wird hier tatsächlich der Eindruck befeuert, dass KK MA in diesem Forum um ihre Jobs fürchten müssten, käme es zu einer Bürgerversicherung, obwohl das größtenteils gar nicht zutreffen würde, denn die Bürgerversicherung wird schließlich nicht von Ärzten und Krankenschwestern verwaltet. :wink:

Und ja, @ Christo, auch deine Aussage '..Ich persönlich bin davon überzeugt: Wenn mal eine Bürgerversicherung und eine Einheitskasse gebildet wird, es nicht die Anzahl der Mitarbeiter in dem Bereich reduziert', ist rein spekulativ, genau so wie meine persönliche Vermutung, dass eine Bürgerversicherung gerechter, schlanker organisiert, effizienter wäre und den Bundeshaushalt entlasten würde.

Und wer nun darauf wartet, dass hier irgendjemand die Vorteile einer deutschen Bürgerversicherung bis ins kleinste Detail formuliert, dem empfehle ich zunächst, sich die Sozialsysteme anderer europäischer Staaten, wie z.B. dem gesamten skandinavischen Raum, zu Gemüte zu führen. Es geht doch! :)

PS. Mein Text greift hier niemanden persönlich an...nur zum besseren Verständnis. :) und vllt. gelingt es, dem Thema den nötigen seriösen Rahmen zu verleihen...

Danke und

Gruß
KKA

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